Die Schule hat gewiss eine
wichtige Aufgabe, den Kindern Computer &Co. als Werkzeuge vertraut zu machen,
nachdem sie diese in der Freizeit v.a. als Spielzeuge kennen gelernt haben. Doch
auch in andern Bereichen hat die Schule nach wie vor oder gar vermehrt wichtige
Aufgaben zu übernehmen. Wo sonst erlernen die Kinder zum Beispiel Sozialkompetenz
in einer altersdurchmischten Grossgruppe?
Wenn man derzeit die Diskussion über 1:1- computing an Schulen mitverfolgt, so werden die meisten Erfahrungen auf der
Sekundarstufe 1&2 gesammelt, wo sich das 1:1- computing bestimmt auch mehr
und mehr etablieren wird. Ich vermute jedoch, dass bald nicht mehr schulische
Geräte eingesetzt werden müssen, sondern sich
das BYOD - Prinzip durchsetzen wird. Auf der Primarstufe sehe ich – ganz
ehrlich gesagt – auch in Zukunft keinen dringenden Bedarf, 1:1- computing
flächendeckend umzusetzen. Schon ein halber Klassensatz Tablets oder/und Net-/Notebooks reichen bestimmt absolut aus,
einen Unterricht so zu gestalten, wie man ihn im Jahr 2012 erwarten würde. Die
eigentliche 1:1- Situation kommt auch bei uns, wo die Geräte jederzeit in
genügender Anzahl zur Verfügung stehen würden, kaum je zum Tragen. In der Gesamtschule kann ich mir jene
Situation erst recht nicht mehr vorstellen oder denken Sie sich mal eine
Unterrichtssituation aus, während der alle Kinder der 1.-6. Klasse gleichzeitig
am Computer arbeiten…
Ständige Verfügbarkeit bedeutet nicht Dauereinsatz
Eine spannende Erfahrung machten wir in den ersten
Schulwochen des neuen Schuljahres im Bereich der Häufigkeit des Computer- und
Tableteinsatzes. Bewusst liessen wir die Netbooks wochenlang unbenutzt in der
Ladestation und siehe da: niemand vermisste sie! Wie wunderbar, kann ich da nur
sagen. Nach zwei Jahren haben die Geräte längst die Faszination des Neuen und
Unbekannten verloren. Das Arbeiten auf Netbooks ist ebenso anstrengend und
ermüdet nicht weniger, als das andere schulische Aktivitäten. Diese Erkenntnis hat
sich längst im Bewusstsein der Kinder
festgesetzt. Auch die 4. KlässlerInnen, die seit dem Sommer erstmals ihr
eigenes Netbook zur Verfügung haben, fragen kaum je danach, ob sie es auch mal
mit nach Hause nehmen dürften. Dort steht ja überall auch schon mindestens ein
Computer.
Der Reiz des Neuen
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