Willkommen auf dem Blog zum 1:1- computing- Projekt in Guttannen


Seit Sommer 2010 erprobt eine 5./6. Klasse im kleinen Berner Oberländer Bergdorf Guttannen 1:1- computing im Unterricht, es werden hierfür Netbooks und Tablets eingesetzt. Wegen einer Klassenzusammenlegung findet das Projekt seit Sommer 2012 in der Gesamtschule (1.-6. Klasse) statt. In Zusammenarbeit mit der Pädagogischen Hochschule Bern werden Erfahrungen gesammelt, wie sich die kleinen Computer und Tablets im Unterricht und als Hilfsmittel bei der Bearbeitung der Hausaufgaben einsetzen lassen.

Auf diesem Blog werden regelmässig aktuelle Informationen zu Unterrichtsszenarien sowie technischen Inhalten festgehalten. Weitere Detailinformationen zum Projekt finden sich bei den ältesten Posts vom Sommer 2010.

Dienstag, 11. Dezember 2012

Strasse geschlossen, SKYPE im Einsatz!


Im Winter 2012/13 stehen wir bereits Mitte Dezember vor der Situation, dass die Verbindungsstrasse nach Guttannen wegen Lawinengefahr oder Lawinenniedergang geschlossen ist. Dies bedeutet, dass acht Kinder aus unserer total 20 Kinder umfassenden Gesamtschul-Klasse den Unterricht nicht besuchen können. 

Bereits im vergangenen Winter hatten wir getestet, ob sich SchülerInnen mittels Einsatz von SKYPE (auch eine andere Software wäre durchaus möglich…) in solchen Situationen ins Unterrichtsgeschehen einbinden lassen. Da der Elternabend mit Informationen zu inhaltlichen und technischen Voraussetzungen für diese Zusammenarbeit noch ausstehend ist, haben wir heute versuchsweise nur mal jene SchülerInnen mit SKYPE arbeiten lassen, bei denen die technischen Voraussetzungen zu Hause absolut sichergestellt waren. Der Versuch wurde erstmals auf einen ganzen Unterrichtsmorgen ausgeweitet. Die Fächer Deutsch, Französisch und NMM wurden mit je einer bis zwei beteiligten Klassen so durchgeführt, dass die Kinder zu Hause sich aktiv am Unterricht beteiligen konnten. 
 
Im Gegensatz zum Versuch im vergangenen Winter waren heute keine nennenswerten technischen Probleme zu verzeichnen. Die Internet - Verbindung funktionierte einwandfrei und dies, obwohl wir im Klassenzimmer das verwendete iPad und das Netbook „nur“  in Verbindung mit unserem WLAN – Netz einsetzten, für SKYPE nicht eben Idealbedingungen. Im Französisch- Unterricht haben die beteiligten Sechstklässer während einer Lektion gemeinsam Texte gelesen, Grammatikübungen gelöst und Arbeitsblätter bearbeitet. Das via Tablet- Bildschirm ebenfalls am Tisch „anwesende“ Kind wurde wie selbstverständlich in die Aktivitäten integriert. Im Deutsch stand eine gemeinsame Lektüre mit Bearbeitung von Leseaufträgen auf dem Programm, auch diese Aufgaben konnten problemlos gemeinsam bearbeitet werden. Sobald jedoch mehrere SchülerInnen in einem online - Gruppengespräch zusammen arbeiten müssen, wird die Koordination sofort etwas komplexer, an diese Herausforderung denke ich noch mit gemischten Gefühlen.

Im NMM – Unterricht konnten die Daheimgebliebenen via SKYPE den Vorträgen ihrer KlassenkameradInnen beiwohnen und sich im Anschluss daran aktiv an den Rückmeldungen und der Diskussion beteiligen. Hierzu setzte ich mehrere mobile Geräte ein, damit die Kinder je auf einem ausreichend grossen Bildschirm und nicht nur als kleines Icon „präsent“ waren. 

Einige Filmimpressionen des Tages:





Grundsätzlich ziehe ich nach dem heutigen Tag eine positive Bilanz und werde mich nun mit den Eltern zusammen daran machen, das System noch zu verfeinern und allen SchülerInnen, die dies wünschen, zugängig zu machen. Längerfristig gesehen, wie im letzten Frühling noch mit der Nachbarschule in Gadmen geplant, wäre eine solche Unterrichtsform nach meiner Ansicht klar nicht zukunftsfähig. Sie kann jedoch zum Überbrücken von einzelnen Schultagen sehr wohl sinnbringend eingesetzt werden.

Einen Stolperstein gab es im Einsatz der iPads, welche allen zuhausegebliebenen Kinder mitgegeben wurden. Auf jedem iPad wurde vorgängig ein umfangreiches ibook zum aktuellen NMM- Thema "Regenwald" mit viel Arbeitsmaterial, Lesetexten, Audiotexten, Learning Apps etc. geladen.  Dieses selber zusammengestellte ibook war im Unterricht bereits verschiedentlich erfolgreich im Einsatz. Dass weder learning Apps noch Videos ohne Internetverbindung funktionieren, war mir von Anfang an klar, dass jedoch alle Kinder zurückmeldeten, ihr ibook sei spurlos aus der Bibliothek verschwunden, das kann ich mir nicht erklären. Es handelt sich bei diesen Büchern zwar nur um eine Entwurfs- Version, da ich das Buch auf Grund vieler darin enthaltener, anderswo abgekupferter Inhalte nicht über den Apple ibook store veröffentlichen kann, ich sehe aber nicht ein, weshalb diese Entwürfe in der Schule auch offline verfügbar sind, nicht jedoch bei den SchülerInnen zu Hause.

Nachmittags hatten wir Besuch von einer per Heli eingeflogenen Journalistin des Fernsehsenders „Tele Bärn“, ihren Bericht zum eingeschneiten Dorf und dem Unterricht mit SKYPE findet sich hier (ab Minute 3.52): http://www.telebaern.tv/121211-news.html





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