Sommerpause, Computerpause: zweitletzter Schultag vor den Sommerferien: Baden in der Aare
Seit zwei Jahren steht allen SchülerInnen der 5./6. Klasse
unserer Schule ein Netbook zur Benützung im Unterricht und zu Hause zur
Verfügung. Im laufenden Jahr sind mehrere iPads und iPod touch dazugekommen, die
ebenfalls zur Aufgabenbearbeitung mit nach Hause genommen werden können.
Es erschien mir wichtig, an dieser Stelle mal eine Denkpause
einzuschalten und zu evaluieren, wie das 1:1- computing von Eltern und Kindern
aufgenommen wird. Die SchülerInnen und deren Eltern konnten auf einem
Fragebogen zu verschiedenen Themen rund um den Einsatz der Netbooks im
Unterricht und zu Hause Auskunft geben. Die Fragen betrafen vorwiegend die
Netbooks. Die iPads und iPods sind bei uns noch zu wenig lange
verfügbar, als dass man über deren Effizienz, Möglichkeiten und Grenzen bereits
aussagekräftige Angaben machen könnte.
Da wir bis zu den Sommerferien eine zweistufige Klasse waren (ab Schuljahr 2012/13 dann eine Gesamtschule: 1.-6.Klasse), hatte die Hälfte der
befragten Kinder während zwei Jahren, die andern nur während einem Jahr am
Projekt teilgenommen. Untenstehend nun also einige Ergebnisse aus dem
Fragebogen, den Kinder und Eltern unabhängig voneinander ausfüllten.
Die kleine Untersuchung kommt wie gewohnt handgestrickt
daher und erhebt nicht den Anspruch, auch nur annähernd wissenschaftlich
relevante Daten zu liefern. Die Interpretation der Ergebnisse möchte ich gerne
den LeserInnen überlassen. Bemerkenswert finde ich persönlich, dass die
Eltern offensichtlich den zeitlichen Einsatz der Netbooks im Unterricht stark
überschätzen, liegt jener doch bei rund 10% der Unterrichtszeit
Wie oft war das
Netbook der Schule zu Hause im Einsatz?
Mehrmals pro Woche:
SchülerInnen: 8%, Eltern: 15%
Einmal pro Woche: SchülerInnen: 8% Eltern: 15%
Nicht jede Woche: SchülerInnen: 67% Eltern: 55%
Nie: SchülerInnen: 17% Eltern: 15%
Zu welchem Zweck
wurde das Netbook zu Hause hauptsächlich eingesetzt? Es waren mehrere
Nennungen möglich
Rangliste SchülerInnen
- Hausaufgaben (Wörter lernen, Texte hören): 58%
- Spiele: 25% & Anderes (surfen, programmieren o.ä. ): 25%
- e-mails schreiben, chatten, SKYPE: 17%
- Informationssuche im Internet: 8%
Rangliste Eltern
- Hausaufgaben (Wörter lernen, Texte hören): 85%
- Informationssuche im Internet: 15% & e-mails schreiben, chatten, SKYPE: 15%
- Spiele: 8%
- Anderes (Wetter- oder Strassenbericht): 8%
Wie hoch wird der
Anteil der Unterrichtszeit geschätzt, während der der Computer in den
vergangenen zwei Jahren eingesetzt wurde?
Hier unterlief mir leider ein
Fehler, war doch die Fragestellung bei Eltern und SchülerInnen wegen eines
Umrechnungsfehlers nicht identisch, die Ergebnisse werden daher separat aufgeführt
SchülerInnen
Während ca. 1 Lektion pro Woche: 0%
Während 2-3 Lektionen pro Woche (10% der Unterrichtszeit): 83%
Während mehr als 4 Lektionen: 17%
Eltern
Weniger als 10% (3 Lektionen)der Unterrichtszeit: 14%
10-20 % der Unterrichtszeit (3-6 Lektionen): 38%
Mehr als 30% (mehr als 10 Lektionen): 38%
Zu welchem Zweck
wurden die Netbooks im Unterricht hauptsächlich eingesetzt.
Es
konnten die drei häufigsten Einsatzgebiete aus einer Liste von 6 Möglichkeiten
gewählt werden. Die Eltern durften sich zu dieser Frage nicht mit ihren Kindern
absprechen, es war ihre persönliche Einschätzung gefragt.
Rangliste SchülerInnen
- Einsatz im Französischunterricht (Wörter üben, Texte hören, Wörter aufnehmen): 83%
- Einsatz im Deutschunterricht (Rechtschreibtraining, Wörter üben & testen, Höraufträge): 75%
- Im Internet nach Informationen suchen (z.B. NMM): 58%
- Filme schneiden, Comics herstellen, Hörspiele aufnehmen, Powerpoint etc.: 42%
- Arbeit mit Mathematikprogrammen: 17%
- Einsatz im Französischunterricht (Wörter üben, Texte hören, Wörter aufnehmen): 92%
- Im Internet nach Informationen suchen (z.B. NMM): 85%
- Einsatz im Deutschunterricht (Rechtschreibtraining, Wörter üben & testen. Höraufträge): 77%
- Arbeit mit Mathematikprogrammen: 23%
- Filme schneiden, Comics herstellen, Hörspiele aufnehmen, Powerpoint etc.: 13%
Allgemeine und
Aussagen zum 1:1 – computing
- 100% der SchülerInnen und 92% der Eltern hatten kein Problem damit, dass der Schulcomputer auch zu Hause eingesetzt werden konnte.
- 85% der Eltern gaben an, dass ihr Kind zu Hause erzähle, wozu der Computer im Unterricht genutzt werde, 67% der Kinder gaben an, zu Hause über den Computereinsatz im Unterricht zu erzählen.
- 50% der 6.- KlässlerInnen, die die Schule jetzt verlassen, gaben an, das Schul- Netbook zukünftig zu vermissen.
- 46% der Eltern und 58% der Kinder denken, dass es kein Problem damit gäbe, zukünftig im Unterricht wieder ohne eigenen Computer aber mit 2-3 Computern im Klassenraum zu arbeiten.
- 67% der SchülerInnen und 92% der Eltern denken, dass die schulische Arbeit mit Computern auf der Primarstufe den Kindern auf der Oberstufe einen Vorteil bringen werde.
- 75% der SchülerInnen und 31% der Eltern denken, dass Kinder auch ohne schulische Arbeit mit dem Computer sehr geschickt im Umgang mit diesen Geräten seien.
- 67% der SchülerInnen geben an, gerne mit dem Computer zu lernen, 62% der Eltern sagen dasselbe von ihren Kindern.
- 17% der SchülerInnen sagen aus, sich im Umgang mit dem Computer noch nicht so sicher zu fühlen, 8% der Eltern sagen dies von ihren Kindern ebenso.
- 25% der SchülerInnen stellen fest, dass wegen dem Computer weniger von Hand gearbeitet wird, was sie bedauern, 23% der Eltern schliessen sich dieser Meinung an.
- 83% der SchülerInnen wünschten sich, dass im Unterricht statt mit Netbooks mit Notebooks oder Tablets (Bsp. iPad)gearbeitet würde, das sehen auch 8% der Eltern so.
- 25% der SchülerInnen und 15% der Eltern hatten den Eindruck, dass dem Thema Computer in den vergangenen zwei Jahren an der Schule ein zu grosses Gewicht beigemessen wurde.
- 33% der SchülerInnen und 8% der Eltern haben kaum mitbekommen, dass an dieser Klasse ein Pilotprojekt im Bereich von 1:1- computing durchgeführt wurde.
- 75% der SchülerInnen und 69% der Eltern erachten es als sinnvoll, dass Eltern, Kinder und Lehrpersonen vor der Nutzung eines Schul- Netbooks gemeinsam eine Vereinbarung unterzeichnen mussten.
- 8% fanden diese unnötig
- 8% hatte keine Kenntnis von diesen Berichten
- 23% haben die Berichte „nicht gestört“
- 54% haben diese Berichte gefreut
Die SchülerInnen wurden gefragt, was ihnen an der Arbeit mit
den Netbooks gefalle, hier einige Nennungen:
- Dass man nicht alles auf Zettel schreiben muss
- Dass man auch spielen darf
- Deutsch- Wörter zu üben
- Texte und Geschichten hören
- Wenn wir nicht in die Schule können, von zu Hause aus dem Unterricht via SKYPE folgen
- Toll, dass wir fast die erste Netbookklasse der Schweiz sind
Auch war gefragt, was sie an der Arbeit mit den Netbooks schwierig
oder mühsam dünke:
- Die Internetsuche (Anmerkung: wir trainieren regelmässig, mit Suchmaschinen Infos zielgerichtet zu suchen)
- Das Tippen
- Das Gestalten und Layouten von Texten mit eingebetteten Bildern etc. üben (Textformatierung) (mehrfach genannt)
- Das Speichern (Anmerkung: ev. ist hier die Dateiablage in der Dropbox gemeint)
- Die Netbooks sind langsam (mehrfach genannt, Anmerkung: Windows 7 hat die kleinen Rechner tatsächlich nicht gerade flinker gemacht…)
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