Willkommen auf dem Blog zum 1:1- computing- Projekt in Guttannen


Seit Sommer 2010 erprobt eine 5./6. Klasse im kleinen Berner Oberländer Bergdorf Guttannen 1:1- computing im Unterricht, es werden hierfür Netbooks und Tablets eingesetzt. Wegen einer Klassenzusammenlegung findet das Projekt seit Sommer 2012 in der Gesamtschule (1.-6. Klasse) statt. In Zusammenarbeit mit der Pädagogischen Hochschule Bern werden Erfahrungen gesammelt, wie sich die kleinen Computer und Tablets im Unterricht und als Hilfsmittel bei der Bearbeitung der Hausaufgaben einsetzen lassen.

Auf diesem Blog werden regelmässig aktuelle Informationen zu Unterrichtsszenarien sowie technischen Inhalten festgehalten. Weitere Detailinformationen zum Projekt finden sich bei den ältesten Posts vom Sommer 2010.

Samstag, 24. Mai 2014

"green IT" in der Schule

"Green IT & Schule" lautet der Titel eines im letzten Jahr erschienenen Educa - Guides. Anlässlich der ICT - V - Tagung an der PH Bern habe ich heute in einem Referat die Inhalte des Guides zusammengefasst und mit eigenen Erfahrungen aus unserem Schulbetrieb ergänzt.

Ein paar überraschende und auch erschreckende Erkenntnisse:

- Die IT - Branche ist für 10% des Schweizer Energieverbrauchs verantwortlich; der entsprechende Verbrauch verdoppelt sich alle fünf Jahre.

- Die Fertigung eines Computers braucht fast so viele Rohstoffe wie die eines Mittelklassewagens.

- Die IT - Branche stösst weltweit mehr CO2 aus als die gesamte Flugbranche.

- Schalten wir an unserer Schule den Access-Point in der Nacht, in den Ferien und übers Wochenende via Zeitschaltuhr aus, wird dadurch so viel Energie gespart wie eines unserer iPads in 19775 Betriebsstunden oder eines unserer Netbooks in 3874 Stunden Betrieb benötigt.

- In wie vielen Schulen arbeiten Lehrpersonen nachts am Kopierapparat und im Computerraum? Weshalb laufen diese Geräte meist trotzdem Tag und Nacht? Bei einem Beamer beispielsweise macht der Standby - Betrieb 25% des Stromverbrauchs aus.

Mehr in der Podcast - Version des Referates:







Freitag, 23. Mai 2014

iPads? Computer? Beides?

Die Schulinformatik der PH Bern erarbeitet derzeit ein Werkzeug zur Entscheidungsfindung für Schulen und Gemeinden, die an ihrer Schule Neuanschaffungen im Bereich der ICT - Infrastruktur planen. 

Mit dem noch nicht öffentlich verfügbaren, sondern im Aufbau befindlichen, digitalen Assistenten, lassen sich Entscheide etwas einfacher fällen. Es werden Empfehlungen abgegeben, die auf die Bedürfnisse einer Schule zugeschnitten sind. Zu diesen Empfehlungen sind auch Kontaktpersonen angegeben, die an ihren Schulen das entsprechende "Setting" bereits seit längerer Zeit im Einsatz haben und so über Vor- und Nachteile berichten können. Der Assistent berücksichtigt die Empfehlungen der ERZ zur Informatikausstattung von Schulen, die Trends zu mobile - und 1 to 1 Computing und der Nutzung persönlicher Endgeräte. 

Schulleitungen, Schulkommissionen und Gemeinden können sich neben einer weiterhin möglichen Beratung an der PH auch direkt bei Schulen informieren, die die geplante ICT - Ausrüstung bereits aus eigener Erfahrung kennen. Im Assistenten enthalten sind auch Kurzvideos, in denen verschiedene Szenarien vorgestellt werden. Unsere Schule wird zukünftig als Beispiel für 1:1 - computing in einer "gemischten Umgebung", also mit verschiedenen eingesetzten Geräten, vertreten sein. Nachfolgend unser entsprechender Infofilm (in Dialekt gesprochen...):


Freitag, 16. Mai 2014

iPad - Unterrichtsbeispiel Französisch

Fast täglich erreichen mich Meldungen über neu eröffnete iPad - Klassen sowie über iPad - Projekte rund um den Erdball. Aus diesen Berichten sprüht jeweils ein grosser Enthusiasmus. Auch ein Hauch von "jetzt verändern wir die Schule" geht meist mit ihnen einher. Nun, sind die iPads mal im Unterricht einsatzbereit, erscheint es mir wichtig, nicht so viel Aufhebens um das Gerät zu machen. Es sollte einfach wie selbstverständlich als das eingesetzt werden, was es ist: ein Werkzeug unter anderen, nicht mehr. 

Um mal vom ganz alltäglichen, unspektakulären Einsatz von iPads im Unterricht zu berichten, ein aktuelles Beispiel aus dem Französischunterricht der 5. Klasse. Dort sind die Schüler/innen derzeit damit beschäftigt, Uhrzeiten auf französisch benennen zu lernen. Neben dem Training der Uhrzeiten mit Kartonuhren und ähnlichem "analogem" Material, kam das iPad zur Festigung des gelernten Wissens wie folgt zum Einsatz:


QR - Code - Parcours


Karten mit einer Uhr und einem QR - Code drauf werden im Zimmer verteilt angebracht. Die Schüler/innen gehen von Karte zu Karte (Lernen in Bewegung erfreut nicht nur die Kinder mit ADHS...), nennen die Uhrzeit und kontrollieren sich durch Einscannen des QR - Codes. Jenen habe ich auf der Webseite "qrvoice.net" erstellt. Nach der Eingabe eines Satzes/ Wortes wird dort der Text in einen QR - Code mit Audio - Ausgabe umgewandelt.




Tapikeo - Hörrätsel


Mittels der App "Tapikeo" können eigene Hörrätsel fürs iPad gestaltet werden. Ein solches habe ich mit Uhren und dazugehöriger Audiodatei hergestellt und die Schüler/innen eine Weile damit üben lassen.





kahoot - Spielrunde


Zur Festigung des Erlernten spielten wir eine Runde "kahoot", ein Classroom - Response - System, welches die Schüler/innen sofort begeistert aufnahmen. Die Schüler/innen geben via Tablet, Smartphone oder Computer ihre Lösung ein und nach jeder Aufgabe ist die Punkte - Wertung der Klasse sichtbar. Das Quiz wird mit dem Beamer an die Leinwand präsentiert. Wichtig ist mir dabei, dass die Schüler/innen mit einem anonymen Nickname spielen können und sie sich nicht unter Druck gesetzt fühlen müssen, wenn sie beim Spiel nicht so gut abschneiden.





Lernzielkontrolle: Audio - Aufnahme


Am Ende der Unterrichtseinheit erhielten die Schüler/innen ein Blatt (ja, ja, so richtig aus Papier, nix digital...) mit Uhren drauf, die selben, die sie bereits in Tapikeo und mit den QR - Codes kennen gelernt hatten. Als Lernzielkontrolle galt es nun, die Uhrzeit mit der App "DropVox" als Audiodatei aufzunehmen. DropVox ist eine Audio - Aufnahme - App mit direkter Speicherung in den Dropbox - Ordner des Schülers/ der Schülerin. Zu Hause konnte ich diese Aufgabe dann in Ruhe kontrollieren, da die Dropbox - Ordner meiner Schüler/innen mit meiner Dropbox synchronisiert sind. Natürlich liesse sich auch diese Lernzielkontrolle komplett digital durchführen, doch ab und zu haben Eltern gerne ein Papier in den Händen, damit sie sehen, was ihre Kinder in der Schule gearbeitet haben :-)