Um die ICT- Fähigkeiten meiner SchülerInnen zu testen und etwas über erste positive oder negative Auswirkungen unseres Netbook- Projektes zu erfahren, habe ich kürzlich im Französischunterricht ein kleines Experiment gestartet.
Ich liess die 5. und 6. KlässlerInnen in kleinen Gruppen folgenden Auftrag lösen: Sucht die Namen von 10 Schweizer Seen, die einen französischen Namen tragen, wer zuerst fertig ist, gewinnt. Achtung, fertig los!
Eifrig wurden überall die Netbooks aufgeklappt und dann sah man die Kinder in der Wikipedia und vielen anderen Quellen emsig nach der Lösung zu besagter Aufgabe suchen. Es gab da und dort röte Köpfe, eine gewisse Hektik machte sich breit, schliesslich wollten alle gewinnen!
Da wir im Geografieunterricht gerade die Schweizer Geografie genauer unter die Lupe nehmen, lagen an verschiedenen Orten im Klassenzimmer auch Schweizer Schulkarten herum. Es dauerte lange, bis eine Gruppe die glorreiche und letztlich rettende Eingebung hatte, mal die gute alte Schulkarte zu Rate zu ziehen. Auf jener liessen sich nämlich binnen weniger Minuten problemlos 10 Seennamen abschreiben.
Tatsächlich gewann eine Gruppe, die sich dieser "Steinzeitmethode" bediente. Alle waren eingermassen überrascht und auch konsterniert, reingefallen zu sein: Nicht alle Aufgaben lassen sich mit einem Computer am einfachsten und schnellsten lösen! Die andern altbewährten Hilfsmittel, die ein Schulzimmer zu bieten hat, werden ihren Stellenwert auch in einer Netbookklasse weiterhin haben und sollen niemals vernachlässigt werden.
In Zukunft wird es wichtig sein, den SchülerInnen aufzuzeigen, dass sie vor der Bearbeitung eines Auftrages gut daran tun, zu überlegen, welches Medium ihnen am besten die gewünschten Informationen und Hilfestellungen bringt. Dass dies längst nicht immer der Computer sein muss, haben alle anlässlich dieses kleinen Experiments erlebt und ich hoffe, die Erfahrung sei nachhaltig.
Es bedarf bestimmt auch noch vieler Übungen und regelmässigem Training, bis der Computer von den Kindern wirklich so geschickt und gezielt eingesetzt werden kann, dass er eine Schulkarte ersetzen kann.
Es bedarf bestimmt auch noch vieler Übungen und regelmässigem Training, bis der Computer von den Kindern wirklich so geschickt und gezielt eingesetzt werden kann, dass er eine Schulkarte ersetzen kann.
Dieses Beispiel verdeutlicht, wie wichtig es ist, unseren Kindern Medienkompetenz zu vermitteln. Ich erlebe ähnliche Situationen mit meinen iPhone-Schülern. Am Anfang wollten sie alles mit dem iPhone lösen - mittlerweile findet immer zuerst eine meist intelligente Abwägung der Vor- und Nachteile des Einsatzes statt.
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